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Der aktuelle Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit hat im Jänner einen neuen Rekordwert erreicht.

Die Zahl der Jobsuchenden lag mit 406.239 Personen um 36.500 oder 9.8% über dem Vergleichswert des Vorjahres und ist damit stärker gestiegen als in den Vormonaten. "Dieser zusätzliche Anstieg lässt sich aber klar mit dem Rückgang der Personen in Schulung - hauptsächlich wegen der AMS-Schwerpunktverlagerung von der Qualifizierung hin zur Beschäftigungsförderung für Ältere - erklären. Gegenüber dem Vorjahr waren Ende Jänner um 13.531 Personen (-16,9%) weniger in Qualifizierungen des AMS. Zählt man arbeitslose Personen und Schulungsteilnehmer/innen zusammen, so ergibt sich mit 472.539 ein Anstieg der betroffenen Personen gegenüber dem Vorjahr von rund 23.000 Personen/+5.1%, also ein - verglichen mit der generellen Entwicklung 2014 - etwas moderaterer Anstieg", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS).

Diese etwas günstigere Entwicklung liege aber innerhalb der Wochentagsschwankungen (heuer Stichtag Samstag, Vorjahr Freitag) und solle daher - wie die aktuellen Wirtschaftsprognosen zeigen - selbst bei starkem Wunsch nach Konjunkturerholung nicht einer solchen zugeschrieben werden.  Positiv sei die Entwicklung der offenen Stellen mit +5,6% auf niedrigem Niveau. Etwas weniger schlecht sei der Bereich Herstellung von Waren mit +4,8% und der Bau mit nur +2,6%. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Arbeitskräfteüberlassung mit +14,4% komme stark aus den vorher genannten Branchen, so Kopf.

Besonders benachteiligt am Arbeitsmarkt waren einmal mehr ältere Menschen ab 50 Jahren (+13,7 Prozent), Ausländer (+18,9 Prozent) und behinderte Personen (+16,3 Prozent), die deutliche Zuwächse der Arbeitslosen verzeichneten. Nach Branchen betrachtet gab es den höchsten Anstieg mit 14,4 Prozent im Bereich Arbeitskräfteüberlassung (Leiharbeiter). Leicht überdurchschnittliche Zuwächse gab es im Handel (+10,3 Prozent) und im Tourismus (+9,9 Prozent).

Am meisten zur Gesamtarbeitslosigkeit trug aber die Bauwirtschaft bei: Fast ein Fünftel (18,5 Prozent) aller Arbeitslosen war vorher am Bau beschäftigt. Verglichen mit anderen Branchen stieg die Bauarbeitslosigkeit im Jänner mit 2,6 Prozent aber unterdurchschnittlich.

Im Bundesländervergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen in Kärnten (+2,3 Prozent) und im Burgenland (+4,9 Prozent) am geringsten. Am höchsten war der Anstieg in Wien mit 19,1 Prozent, was zur Hälfte durch die sinkenden Schulungsteilnahmen zu erklären sei, erläuterte das Sozialministerium. In der Bundeshauptstadt ging die Zahl der Schulungsteilnehmer drastisch um 28,5 Prozent zurück. Österreichweit betrug der Rückgang fast 17 Prozent. Je mehr Schulungsteilnehmer es gibt, umso niedriger ist die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen.

Die Jugendarbeitslosigkeit stieg um 5,2 Prozent, wobei es bei den 15- bis 19-Jährigen sogar einen Rückgang von 2,5 Prozent gab. Allerdings waren auch Ende Jänner um 8,4 Prozent mehr Lehrstellensuchende vorgemerkt. Dem stand ein Anstieg von 7,3 Prozent beim Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen gegenüber. Damit ist die Lehrstellenlücke um 284 auf 3.328 angestiegen. Während die Zahl der offenen Lehrstellen die der Lehrstellensuchenden in Salzburg und Tirol übersteigt, kommen in Wien im Schnitt 6,5 Lehrstellensuchende auf eine offene Stelle.

 

Quelle:  Arbeitsmarktservice Österreich (AMS)